Zeche Gelsenkirchen

Landeswettbewerb 2003, Ankauf
„Innerstädtisches Wohnen in neuzeitlicher Architektur – Revitalisierung innerstädtischer Brachflächen“
Begrenzt offener Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren an 5 Standorten in NRW
Gemeinsam mit: Carsten Wiewiorra
Innerstädtisches Wohnen auf dem ehemaligen Zechengelände Bergmannsglück in Gelsenkirchen

 

Mit dem Landeswettbewerb 2003 sollte am Standort Gelsenkirchen Bebauungskonzepte für 150-250 Wohneinheiten zur Revitalisierung des ehemaligen Zechengeländes Bergmannsglück entwickelt werden, im Kontext zu der benachbarten, nach der Gartenstadtidee konzipierten Werkssiedlung. Möglichkeiten für nicht störendes Gewerbe zur Schaffung von wohnungsnahen Arbeitsplätzen sollten dabei aufgezeigt werden. Städtebau- und Architekturqualitäten sollten sich im Wesentlichen auf die Beziehung zwischen Innen- und Außen sowie auf das Zusammenspiel von Bauwerk und Freiraum begründen.

Das ehemalige Zechengelände wird mit einer Baustruktur reaktiviert, die Neues und Altes verbindet und dem Stadtteil eine neue Identität verleiht. Rhythmus und Maßstab der umgebenden Werkssiedlung wird aufgenommen und in ein zeitgemäßes Wohnquartier fortgeführt. Die differenzierten Freiräume bilden das städtebauliche Grundgerüst zur Gliederung des Gebiets in Quartierseinheiten und schaffen Orte der Begegnung und der Kommunikation. Die innere Erschließung erfolgt durch ein hierarchisch geordnetes Netz aus Wohnstraßen, Fahrrad- und Fußwegen.

Die Gebäude werden durch den regenerativen Energieträger Geothermie mit Wärme versorgt: das Grubenwasser im nicht verfüllten Bereich der Schächte Bergmannsglück 1 und 2 wird gewonnen und thermisch genutzt. Die Investitionskosten zur Nutzung tiefer Erdwärme können so erheblich reduziert werden, da durch die Umrüstung der stillgelegten Schächte keine Bohrmaßnahmen erforderlich sind. Die Betriebskosten der Gebäude sind im Vergleich zu einer konventionellen Energieversorgung deutlich geringer, da die Wärme aus der Tiefe nahezu kostenfrei zur Verfügung steht.
Abgesehen von der Nachnutzung vorhandener Schächte die Investitionskosten auch durch den minimierten Platzbedarf für die Haustechnik aufgrund gemeinschaftlicher Anschlüsse zur Ver- und Entsorgung reduziert.