SuperC Aachen

Studienfunktionales Zentrum der RWTH Aachen SuperC, 2008
Wettbewerb: 2000, 1. Preis
Neubau eines Verwaltungs- und Veranstaltungsgebäudes als neues Zentrum der RWTH Aachen Gemeinsam mit: Susanne Fritzer

Energiekonzept
Das auskragende Dachgeschoss schützt nicht nur den Vorplatz, sondern trägt auch zur energetischen Optimierung des Gebäudes bei: im Sommer bietet es Sonnenschutz für die südliche Glasfassade. Im Winter und in den Übergangszeiten erreicht die tieferstehende Sonne die Fassade und die Räume werden durch die passive Solarenergie aufgewärmt. In den Bereichen an der Ost- und Westseite, die für Hauptnutzflächen durch die zweiseitige Verglasung energetisch problematischer sind, liegt die Erschließung des Gebäudes. Das energetische Konzept des Gebäudes basiert darauf, zunächst die Umweltressourcen und natürliche Prozesse zu nutzen und nur bei extremen Lastspitzen herkömmliche Kühl-, Heiz- oder mechanische Lüftungssysteme einzusetzen. Abgesehen von den Versammlungsstätten können die Räume im Gebäude natürlich gelüftet werden. Auch die südliche Fassade wird mit Öffnungsflügeln ausgestattet, die eine natürliche Lüftung effizient unterstützen.

Tiefengeothermie
Es ist eine 2.500 m tiefe Erdwärmesonde gebohrt worden, die das Gebäude mit Wärme und, unter Zuschaltung einer Adsorptionskältemaschine, mit Kälte versorgen sollte. Das innere Rohr ist letztlich bis 1.200 m geführt worden, so dass nun die Heizung, ohne Zuschaltung einer Wärmepumpe, unterstützt wird. Das Geothermieprojekt wurde als Demonstrationsvorhaben von der EU und dem Land NRW gefördert und unter der Leitung des Instituts für Markscheidewesen, RWTH Aachen, durchgeführt. Der Innovationscharakter liegt darin, dass erstmalig ein innerstädtisches Gebäude mit einer geschlossenen tiefengeothermischen Sonde versorgt wird. Es wurde von der EU-Generaldirektion für Umwelt als eines der “Best LIFE-Environment Projects 2007-2008″ ausgezeichnet.

Fotos: Copyright Tomas Riehle / Artur