Solarsiedlung Köln Wahn

Wohnen am Eltzhof in Köln Wahn 2012 
Mehrfamilienhäuser mit 32 Wohneinheiten in Passivhausbauweise
Öffentlich geförderter Wohnungsbau
Bestandteil des Projekts „50 Solarsiedlungen NRW“
Gemeinsam mit: Till Sattler

 

Im Frühjahr 1997 riefen die damaligen nordrhein-westfälischen Landesministerien für Bauen, Stadtentwicklung, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam alle Kommunen des Landes zum Bau von 50 Solarsiedlungen auf.
Ziel des Projektes war es, die Erfahrungen, die im Bereich des solaren Bauens für einzelne Gebäude bereits vorlagen, auf ganze Siedlungen zu übertragen und Energieeffizienz mit der Nutzung erneuerbarer Energien zu kombinieren. Die Solarsiedlungen sollten sich in erster Linie durch die aktive und passive Solarenergienutzung auszeichnen und somit die Markteinführung des solaren Bauens unterstützen. Ein Planungsleitfaden erläuterte die Anforderungen hinsichtlich der energetischen Optimierung auf städtebaulicher und gebäudebezogener Ebene sowie die Einbindung von sozialen und ökologischen Gesichtspunkten. Die EnergieAgentur.NRW koordinierte dieses Projekt. Eine interdisziplinär besetzte Auswahlkommission bewertete die eingehenden Projektvorschläge und verlieh den Status „Solarsiedlung“ erst nach eingehender Beratung.

Folgende städtebauliche und energetische Anforderungen sind bei den 50 Solarsiedlungen von besonderer Bedeutung: Anbindung an die vorhandene Infrastruktur, Ausrichtung der Gebäude, Vermeidung von Verschattungen und kompakte Baukörper.

Das Baugebiet im rechtsrheinischen Stadtteil Köln-Wahn verfügt über eine gute Infrastruktur.
Das Baugebiet grenzt im Westen an die Bahnlinie, im Osten schließt sich das Gelände
von Schloss Wahn an, in dem die theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität Köln und eine Außenstelle des Standesamtes untergebracht sind. Auf Gut Eltzhof in unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich Veranstaltungsräume und Gastronomie.

Energiekonzept
Der nach Westen ausgerichtete zeilenförmige Geschosswohnungsbau „beschirmt“ die anschließende Einfamilienhausbebauung. Die Gebäude wurden überwiegend im Passivhausstandard errichtet. Zur Erreichung dieses Standards wurden neben dreifach verglasten Fenstern auch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Die Warmwasserbereitung erfolgt zu ca. 70 % über solarthermische Anlagen. Der restliche Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser wird über Wärmepumpen gedeckt. Ein Teil der Häuser verfügt zusätzlich über Erdwärmespeicher. Hier wird die überschüssige solare Wärme durch Rohrschleifen in die Erde unter der Bodenplatte der Häuser geleitet und dort gespeichert. Von dort kann sie im Winter mithilfe der Wärmepumpe genutzt werden.