Erweiterung Realschule Meschede

Begrenzt offener Wettbewerb 2012
Gemeinsam mit: Till Sattler
Erweiterung der St. Walburga Realschule mit einer Einfachsporthalle und einem pädagogischen Forum mit Musikraum

 

Die St. Walburga-Realschule ist eine private Schule in Trägerschaft des Erzbistums Paderborns. Als Erweiterung der Schule ist der Neubau einer Einfachsporthalle und eines pädagogischen Forums mit Musikraum vorgesehen. Das Gesamtareal weist aufgrund der topografischen Verhältnisse sehr markante Höhenunterschiede auf. Die beiden unabhängigen Gebäudekörper, die mit den Bestandsgebäuden einen neu definierten Freiraum umschließen, bilden ein prägnantes Ensemble.
Die Geländetopografie wird durch die Gebäude und die verschiedenen Zugänge vielfältig vernetzt. Die offene Stellung der Baukörper und die Verbindung der Freibereiche ermöglichen eine fließende Durchwegung des Geländes. 

Das pädagogische Forum bildet als frei bespielbare Fläche einen Begegnungs- und Bewegungsraum mit flexibler Nutzung. Es setzt die Anforderung an eine Schule als Marktplatz der Bildung räumlich um. Mobile Elemente gliedern das pädagogische Forum in räumliche Einheiten, die unterschiedlich geschaltet und bespielt werden können. Der eingestellte Musikraum kann durch wenige Handgriffe so geöffnet werden, dass er sich mit dem Forum zu einem Großraum vernetzt. Zwischenräume und Flure werden in das Raumgefüge integriert und zu wertvollen Nutzungsnischen.
Der als Rollcontainer ausgebildete mobile Instrumentenraum kann vielfältig genutzt werden: als DJ-Pult, mobile Bühne, etc. Durch die Verschiebbarkeit dieses Volumens ergeben sich im Zusammenspiel mit dem Musikraum und dem pädagogischen Forum zahlreiche Raumvariationen.
Sorptionsfähige Oberflächen der Innenräume gleichen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit durch hohe Belegungsdichte oder starke körperliche Aktivitäten antizyklisch aus, indem überschüssige Feuchtigkeit absorbiert und später wieder an die Raumluft abgegeben wird. Im pädagogischen Forum werden dazu Kalkputze verwendet. Die Oberflächen in der Turnhalle werden aus Holz mit einer offenporigen Schutzbehandlung ausgebildet. Die Oberflächen werden in ausgewählten Bereichen raumakustisch transparent ausgeführt, z.B. durch Mikroperforation, so dass die Nachhallzeiten deutlich verringert werden.
Der Tageslichteinfall wird durch transparente Elemente in den opaken Bereichen der Fassaden gewährleistet. Diese Öffnungen erhalten flächenbündige textile Außenstores, die einen wirkungsvollen Sonnen- und Blendschutz bieten. Die Fenster in den Dachöffnungen erhalten eine Bedruckung als Sonnenschutz. Hierdurch werden harte Schlagschatten im Innenraum vermieden und die Funktion als RWA wird nicht durch eine Sonnenschutzvorrichtung gestört.
Energiekonzept
Sämtliche Hauptnutzbereiche werden natürlich be- und entlüftet: die RWA in den Dachflächen werden mit Lüftungsfunktion ausgebildet. Steuerbare Zuluftöffnungen im unteren gläsernen Fassadenband dienen als Nachströmöffnungen und gewährleisten eine natürliche Lüftung ohne Zuglufterscheinungen. Somit kann auch eine freie Nachtlüftung realisiert werden, die zur Kühlung der Gebäude herangezogen werden kann.